RANDY PAUSCH IST AM 25.07. GESTORBEN

von Frank Spiekermann

In unserem 1. Newsletter stellten wir Ihnen den Professor der Carnegie Mellon University in Pittsburgh (Pennsylvania) vor. Manche Journalisten waren der Versuchung erlegen, zu behaupten, er hätte jetzt den Kampf gegen die Krankheit verloren, aber das wird weder ihm noch seinem Leben vor dem Tod gerecht.

Randy Pausch war Naturwissenschaftler und klug genug, um seine Überlebenschancen gegenüber einem Bauchspeicheldrüsenkrebs realistisch einschätzen zu können. Bereits wenige Tage vor seiner legendären letzten Vorlesung wurde auf eine palliative Behandlung gewechselt, da auch die letzte Chemotherapie erfolglos gewesen war.

Nachdem er drei Monate über seine Prognose noch am Leben war, sagt jemand zu ihm: „Mann Du hast den Sensenmann geschlagen“, worauf er antwortete: „Wir besiegen den Sensenmann nicht, indem wir länger leben. Wir besiegen ihn, indem wir gut leben, erfüllt leben. Der einzige Rat, den ich also geben kann, es sind nicht die Dinge, die wir getan haben, die wir auf unserem Totenbett bereuen. Es sind die Dinge, die wir nicht tun. Ich habe wirklich viele dumme Dinge getan, und keins davon interessiert mich. Die ganzen Fehler, die dämlichen Sachen, die peinlichen Momente, sie sind völlig egal. Wichtig ist, dass ich im Rückblick sagen kann, dass ich versucht habe, jede Chance zu nutzen etwas Cooles zu tun. Und damit kann ich mich trösten.“

Klingt vielleicht heroisch oder pathetisch, aber so hat er gelebt und so ist er gestorben. Gerade in der westlichen Zivilisation, die so viel von ihren technischen Fortschritten hält und in der die Kultur des Sterbens und des Todes fast verschwunden ist, wird Randy Pauschs öffentlicher Umgang mit seiner tödlichen Krankheit enorm wichtig. Er macht uns einfach Mut, sich mit dem Unvermeidlichen auseinanderzusetzen. Erkennen wir die Realität des Todes, kann die Frage nicht lauten: Gibt es ein Leben nach dem Tod?, sondern: Gibt es eins davor?

Man kann sicherlich traurig über Pauschs Tod sein, aber ebenso so froh, ihn und seine Gedanken kennen gelernt zu haben. In der Dunkelheit der Angst vieler, vor Krankheit und einsamem Sterben, ist er ein Leuchtturm und so schließt sich der Kreis.

Sie können "Really Achieving Your Childhood Dreams" ("Seine Kindheitsträume wirklich erreichen") mit Untertiteln online auf Google Video schauen, indem Sie hier klicken: http://video.google.de/videoplay?docid=3047771997186190855

Klicken Sie hier, um die Ansprache von Randy Pausch anlässlich der Abschlussfeier an der Carnegie Mellon University 2008 mit Untertiteln online auf Google Video anzusehen. http://video.google.com/videoplay?docid=1538551439866154232

Beide Videos sind mit deutschen Untertiteln!


„Ich habe wirklich viele dumme Dinge getan, und keins davon interessiert mich.“
Randy Pausch (23.10.1960 - 25.07.2008)