BEFÄHIGUNGSKURS 2007/ 2008

Auf zu neuen Taten — oder Selbsterfahrungskurs?
Von David Gutsche

Bonn Lighthouse, ein Hospizverein, noch nie davon gehört? Eine Kurskollegin machte mich auf einen kleinen Artikel in der lokalen Presse aufmerksam. Da wäre ein Infoabend zu diesem Verein, dass wäre doch was Gutes als Ergänzung zu unserer jetzigen Ausbildung (zum Gesundheits- und Krankenpfleger). Gesagt getan, zu dem Termin angemeldet und trotzdem wieder abgesagt und nicht hingegangen.

Bonn Lighthouse und ich schon vobei(?) fragte ich mich! Nein, schnell einen neuen Termin bei Jürgen vereinbart und diesmal auch wahrgenommen. Nach diesem Gespräch, voll gepackt mit Informationen nach Hause, erstmal sacken lassen! Nach reichlicher Überlegung und etwas Spontanität entschied ich, mich beim diesjährigen Befähigungskurs anzumelden.

Vor dem ersten Wochenende mit etwas Bauchkribbeln, auf in die Bornheimer Straße 90. Dort 12 Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Bereichen vom jungen Auszubildenden bis hin zu den höheren Laufbahnen in einem Großkonzern, alles vertreten, schön bunte Truppe. So ging es also auch gleich am ersten Abend los mit verschiedenen Kennenlernspielen …

Dann am nächsten Morgen der richtige Start, die eigenen Grenzen und die eigene Perspektive des Lebens erleben. Was bedeutet für mich Hospiz und dem damit verbunden Tod und Sterben? Ich hatte zwar beruflich schon damit zu tun, nur meine eigene Vorstellung zu durchleuchten, war völlig neu. So begann der Befähigungskurs 2007/2008 für mich doch recht anstrengend und für einige Mitstreiter ebenso.

Es sollten noch so einige anstrengende, aber auch schöne Abende und Samstage folgen. Dort gab es neben theoretischem Wissen und praktischen Einlagen auch eine Hospitationsphase. Das zum Bonn Lighthouse dazugehörende Wohnprojekt, wo von Montag bis Freitag für das Leibliche Wohl der Bewohner gesorgt wird. Auch das gehört zum Befähigungskurs. So durfte ich, leider aus Zeitgründen nur einmal am mittäglichen Kochen teilnehmen. Nur beim Kochen sollte es natürlich nicht bleiben. Es entstanden hier und da kurze, aber auch längere Gespräche mit Bewohnern. Das war Lighthousefeeling pur! (kurze Anmerkung der Begeisterung).

Aber Bonn Lighthouse bot noch mehr für mich. Station Wunderlich auf dem Venusberg der Universitätsklinik Bonn. Einmal in der Woche, Donnerstag, kommt der Lighthouse-Tross und bittet zu Kaffee und Kuchen. Diesem schönen Nachmittag durfte ich bei leckerem Speis und Trank beiwohnen. Nette Gespräche mit Patienten und deren Angehörigen rundeten dieses Erlebnis ab.

Vom Oktober bis jetzt zum endenden April, jede Menge neuer Erfahrungen und neuem Wissen und viel positiver Schweiß später, ist der Befähigungskurs bestanden. Ich erhielt eine Urkunde und bin somit berechtigt, im Lighthouse tätig zu werden.

In diesem Sinne schön, das es diesen Verein und sein Engagement gibt und ich jetzt ein Teil davon bin.

David Gutsche


David Gutsche, ehrenamtlich bei Bonn Lighthouse